Latein

In der 6. Klasse stehen Schülerinnen und Schüler und Eltern vor einer schweren Entscheidung! Welche zweite Fremdsprache soll gewählt werden? Beide Angebote – Französisch wie Latein – versprechen bereichernde Lernerfahrungen fürs ganze Leben, und wenn wir gefragt werden, wozu wir denn raten, sitzen wir selber in der Klemme … Latein wird zwar heute nicht mehr gesprochen, aber wir Lateinlehrer und Lateinlehrerinnen sind aus guten Gründen parteiisch, denn …

• Latein ist die Sprache der europäischen Bildungstradition. Die Römer haben die Entdeckungen der griechischen Wissenschaftler, Philosophen und Literaten ins Lateinische übersetzt. Und sie haben diese Entdeckungen durch ihre eigene Literatur, Dichtung, Philosophie ergänzt – Texte und Denkweisen, die durch die Jahrhunderte nicht vergessen worden sind, die die Grundlage unserer Zivilisation bilden und auf die wir immer wieder zurückkommen müssen, wenn wir wissen wollen, wer wir sind! Somit befassen wir uns im Lateinunterricht mit existentiellen philosophischen Fragen wie „Was zeichnet den Menschen aus?“, „Was zeichnet mich selbst aus?“, „Was bedeutet Glücklichsein?“, „Was ist ein glückliches Leben?“ Und vieles mehr. Wir setzen uns auch mit weiteren aktuellen Fragen wie „Was ist eine gute Party?“ oder „Wer ist ein guter Gastgeber?“ auseinander.
• Latein ist die Sprache des römischen Weltreichs, das bis heute als Beispiel für gelungene (und auch misslungene) Staatsbildung dient,
• und aus dem (natürlich auf Umwegen) die Landkarte des heutigen Europa hervorgegangen ist – mit zahlreichen Ländern, in denen direkt (Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch u. a.) oder indirekt (Englisch, dessen Bildungswortschatz zum großen Teil dem Lateinischen entlehnt ist!) Nachfolgesprachen des Lateinischen gesprochen werden. Latein ist also wie ein Kuchenrezept. Mit diesem kann man viele weitere Kuchen backen und hat somit einen nachhaltigen Genuss.
• Im Vergleich zu anderen Sprachen ist Latein eine logische Sprache, in der Vieles gewissen Schemata folgt. Es ist wie Mathe, nur mit Buchstaben. Hinzu kommt, dass Latein die Lesefähigkeit verbessert.