Beitrag zum Tag der offenen Tür – digital
Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
nach Artikel 7 Absatz 3 des Grundgesetzes ist Religionsunterricht an allen öffentlichen Schulen ordentliches Lehrfach.
Im Land Schleswig-Holstein wird er als evangelischer bzw. katholischer Religionsunterricht erteilt.
Schülerinnen und Schüler, die aus Glaubens- oder Gewissensgründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen möchten, erhalten gemäß Schulgesetz § 7 Absatz 2 anderen Unterricht, am Lessing-Gymnasium im Fach Philosophie. In Klasse 7 haben alle Schülerinnen und Schüler am LGN Philosophie im Klassenverband.
In Bezug auf die Leistungsbewertung und die Versetzung haben beide Fächer die gleiche Bedeutung.
Stundenkontingent
Sowohl in Sek I als auch in Sek II umfasst das Stundenkontingent 6 Stunden.
Lehrkräfte Religion
Frau Röder
Frau Janele
Frau Koldewey
Frau Zilske
Herr Woyke
Lehrkräfte Philosophie
Frau Hetzel
Frau Koletti
Herr Reisch
Frau Thies
Was möchte der Religionsunterricht?
Der Religionsunterricht möchte Ihr Kind darin unterstützen, sich selbst in der Vielfalt der kulturellen und gesellschaftlichen Wirklichkeit zu verstehen. Sein Ziel ist es, Orientierung für das eigene Denken und Handeln zu bieten, um vermeintliche Gewissheiten, kulturelle Wertorientierungen und gesellschaftliche Strukturen zu reflektieren. Dadurch werden die Lernenden dazu befähigt, Bereitschaft zur Empathie zu entwickeln sowie eigene Überzeugungen und das eigene Weltbild zu hinterfragen. Der Religionsunterricht möchte die Kinder so in ihrer Entwicklung bzw. ihrem Reifungsprozess unterstützen.
Unsere Geschichte, unsere Kultur und viele Kulturgüter sind vom christlichen Glauben geprägt. Im evangelischen Religionsunterricht geht es deshalb um eine Auseinandersetzung mit den christlichen Traditionen und Werten. Ihr Kind wird mit der biblischen Botschaft vertraut gemacht und lernt, die Glaubens- und Vorstellungswelt zu verstehen und mit seinen Lebensfragen zu verbinden.
Damit Ihr Kind Perspektivenvielfalt und Dialogfähigkeit im Umgang mit verschiedenen Kulturen erlernt, werden auch andere Religionen und Weltanschauungen näher betrachtet und dem Christentum gegenübergestellt. Schließlich kann es in unserer pluralen Gesellschaft nur so gelingen, Vorurteilen zu begegnen und sie abzubauen.
Was möchte der Philosophieunterricht?
Der Philosophieunterricht erzieht zu einem nachdenklichen Umgang mit alltäglichen Erfahrungen, Fragen und Problemen. Im Philosophieren gewinnt Ihr Kind Zutrauen zu seinem eigenen Verstand und Freude daran, seine Tragweite in verschiedenen Situationen zu erproben. Im Mittelpunkt der Philosophie steht der Mensch, der fragt, wie weit seine Erkenntnis reicht, an welchen Werten er sein Handeln und sein Leben mit anderen ausrichten soll und wie er sein Leben insgesamt glaubwürdig deuten kann.
Wer philosophiert, hat den Vorsatz, durch eigenes Nachdenken zu einer Überzeugung zu gelangen. Darum macht auch der Philosophieunterricht dies zu seiner Grundlage. Ein solches Nachdenken zielt auf begründete Einsichten, denen auch andere zustimmen können. Es ist verbunden mit dem Willen, sich selbst und andere durch Gründe zu überzeugen, und dementsprechend mit der Bereitschaft, sich durch Gründe überzeugen zu lassen.
Auf diese Weise übt der Philosophieunterricht die gedanklichen und gesellschaftlichen Regeln einer engagierten und darum friedlichen Verständigung; er sucht das, was die Menschen verbindet, im Erkennen und Anerkennen solcher Verbindlichkeiten – und leistet somit einen wertvollen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in einer pluralistischen Gesellschaft.